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Sankt Peter Klosterkirche

Kommt man von Freiburg durch das Eschbachtal herauf, sieht man schon von weitem die prächtige Rotsandsteinfassade der Kirche in Sankt Peter mit ihren doppelten Zwiebeltürmen und der klassischen horizontalen und vertikalen Dreigliederung, in die die Figuren des Heiligen Petrus, Benedikt und Ursula eingestellt sind.

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Diese Fernwirkung wird erreicht, indem man gegenüber den Vorgängerbauten auf die genaue Ostung verzichtete – dem Barock war außen wie innen eine möglichst eindrucksvolle Inszenierung wichtig.

Beim Betreten der einschiffigen Kirche entfaltet sich die Pracht des «himmlischen Thronsaales», die mit ihrem Lichtspiel und den Details der Ausstattung zum Hochaltar als Abbild des Thrones Gottes und damit zum Ziel einer Wegkirche hinführt.

Der ideale Blickpunkt befindet sich innerhalb des Hauptportals an einer Stelle, von der aus man kein Fenster sieht. Nach den drei Jochen des Langhauses, einem etwas breiteren Querhaus mit den kulissenartig nach innen gezogenen großen Seitenaltären geht der Blick durch das beim Gottesdienst geöffnete Chorabschlussgitter in den Bereich des Chorgestühls und zum barocken Hochaltar. In das durch Gurte gegliederte und am Choreingang von einem Triumphbogen (mit den Bildern der Klosterstiftung und deren päpstlichen Bestätigung) unterbrochene Tonnengewölbe greifen Stichkappen ein, in denen die ursprünglich für die Wandpfeiler vorgesehenen Apostel ihren Platz bekamen.

Ihre Stelle an den Wandpfeilern nehmen die (wie die Fassaden- und Altarfiguren von J. A. Feuchtmayr geschaffenen) Figuren der Herzöge von Zähringen ein. Die mittelalterlichen Gründer und Stifter stehen hier gleichsam als Garanten für Existenz und Rechte des Klosters: Die politische Bedrohung des Klosters in der Zeit der Aufklärung ließ die Kirche zum Fürstensaal werden.

Die Deckenbilder, frühe Werke von Franz Josef Spiegler, erzählen Geschichten aus dem Leben des Kirchen- und Ortspatrons.

Die Themen handeln im Langhaus, also dem Kirchenbereich für die Bevölkerung, von Krankenheilungen und vom Sieg Petrus über den Zauberer Simon Magus. Das Querhaus öffnet sich mit der Verklärung auf dem Tabor gleichsam in den himmlischen Raum. Der Chorraum ist Themen gewidmet, die eher den Bezug zur geistlichen Welt herstellen wie den reichen Fischfang oder das Christusbekenntnis des Petrus.

Beim Gang durch die Kirche findet man auf und über den insgesamt acht Seitenaltären, die früher wegen der individuellen täglichen Messe jedes Priestermönchs notwendig waren, solche Heilige, die hier aufgrund ihres Patronats besonders verehrt wurden.

Der Hochaltar weist in St. Peter eine Besonderheit auf: Das große Bild wird im Lauf des Kirchenjahres achtmal gewechselt und macht ihn so mit der Idee des Kulissenwechsels zu einer volksnahen Bilderbibel.

Von der übrigen Ausstattung sind besonders bemerkenswert das Orgelgehäuse auf der Empore sowie die kleinen Gehäuse im Chorraum. Auf ersterem stehen aus dem Jahr 1730 mit den Patronen der Kirchenmusik, David und Cäcilia, die frühesten Werke des damals gerade 20jährigen Christian Wenzinger, von dem auch der Taufstein im Querhaus stammt. 30 Jahre später wurde in die Orgel mit einem Schild des Bildhauer Matthias Faller als Ersatz für die alte Kanzeluhr eine Uhr eingefügt, die im Blickfeld des Predigers hing. Faller schuf auch die mit köstlichen musizierenden Rokokoputten bestückten Gehäuse im Chor. Die beiden Zähringerepitaphien im Chor verweisen mit ihrer Formensprache bereits auf den Klassizismus.

War die Kirche nach der Klosterzeit zunächst so wuchs ihr in den über 170 Jahren, in denen die Klosteranlage Priesterseminar war, eine zentrale Stellung innerhalb der Erzdiözese Freiburg zu: Fast alle Priester verbrachten in der vormaligen Abtei eine wichtige Phase ihrer Ausbildung und wurden in der Kirche zum Diakon geweiht. Seit 2006 ist St. Peter der Ort für das “Geistliche Zentrum der Erzdiözese Freiburg”.

Geschichte der Kirche in St. Peter im Schwarzwald

Die erste Kirche, 1093 erwähnt, muss – Überlieferungen zufolge – eine romanische Basilika gewesen sein. Nachdem sie beim zweiten Großfeuer im 15. Jahrhundert vollständig ausbrannte, ist ein Neubau mit gotischer Ausstattung erstmals um 1500 belegt.

Nach mehreren Restaurierungen, die im Zuge von Kriegswirren notwendig geworden waren, wird sie im 17. Jahrhundert als Gotteshaus mit gotischer Fassade und barocker Innengestaltung beschrieben. Als nun in St. Märgen, der Nachbargemeinde St. Peters, eine neue barocke Kirche entstand, erhielt auch St. Peter im frühen 18. Jahrhundert (Bauzeit: 1724 – 1727) unter Abt Ulrich Bürgi nach Plänen des Vorarlberger Baumeister Peter Thumb ein neues Kirchengebäude mit barocker Fassade und barocker Innenausstattung – vergleichbar mit den Gotteshäusern in St. Blasien und Ebersmünster (Elsass).

Durch den Bau der St. Ursula-Kapelle, die in dieser Zeit als „Ersatz-Pfarrkirche“ diente, konnte die Bevölkerung von St. Peter positiv auf den Kirchenneubau eingestimmt werden.

Die Pracht der Pfarrkirche untermalen der beeindruckende Hochaltar, die mit reichlichen Stukaturen ausgestatteten Seitenaltäre sowie die goldverzierten Statuen der Herzöge von Zähringen auf den Wandpfeilern – geschaffen von Josef Anton Feuchtmayr.

Auch eine Bibliothek war geplant. Sie wurde unter Abt Philipp Jakob Steyrer, ebenfalls nach Plänen von Peter Thumb, im Stil des Rokoko fertiggestellt und ist maßgeblich geprägt von Werken der Klosterbildhauer Christian Wentzinger und Matthias Faller.

Die prunkvollen Deckengemälde (1751) stammen von Benedikt Gambs; die allegorischen Figuren auf der Galerie – sie repräsentieren die verschiedenen Wissensbereiche – sind Arbeiten des Klosterbildhauers Matthias Faller nach Modellen von Christian Wenzinger (1752). Von ursprünglich 12 Figuren sind noch 6 erhalten.

Sowohl die Kirche als auch die Bibliothek des ehemaligen Benediktinerklosters in St. Peter gelten im gesamten südwestdeutschen Raum als grandiose Zeugnisse der Baukunst des Barock und des Rokoko.

Das gesamte Kloster ist in dieser Region die einzige in der Barockzeit neu errichtete Anlage, die bis heute weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten ist.

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