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Wutach Wutachmühle

Die jüngste der einstigen Wutachmühlen war die “Wutachmühle” bei Ewattingen, die 1835 als Ableger der “Bachtalmühle” gebaut wurde. Der damalige Müller der “Bachtalmühle”, Gregor Meister, hatte den ständigen Wassermangel satt, und so baute er unten an der Wutach eine einfache Beimühle mit einem Gerbgang und einem Mahlgang. Die Anfänge dort waren recht schwierig, denn es mußte harte Rodungsarbeit geleistet werden, um aus einer Wildnis Land, Grund und Boden zu erhalten. Es war daher der Anfang des landwirtschaftlichen Betriebsteiles recht klein.

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Jahre 1848 wurden die Mühle und die Ländereien von Willibald Meister übernommen. Dieser gliederte der Mühle ein Wohnhaus an. Unter Jakob Meister wurde die ehemals kleine Beimühle zur stattlichen Wutachmühle erweitert. Als erstes baute er die Mahlmühle aus und erweiterte diese später durch eine Sägemühle, welche er während seiner Besitzerzeit dreimal umbaute. Möglich war dies alles, weil Jakob Meister für seine Pläne stets die finanziellen Mittel zur Verfügung hatte.

Das Jahr 1895 war kein gutes Jahr für die “Wutachmühle” und die Mühlen an der Gauchach, denn ein Hochwasser richtete ziemlich viel Schaden an. So stand die Mühle “inmitten eines großen See`s”. Die Brücke über die Wutach wurde weggerissen, unjd das aufgestapelte Rundholz und die Schnittware des Sägewerkes wurden teilweise bis nach Waldshut weggeschwemmt.

Doch Jakob Meister meisterte sein Schicksal und erholte sich im Laufe der Jahre von dem großen Schaden. Im Jahre 1908 machte er sich erneut die Wasserkraft der Wutach zu Nutzen. Schätzungsweise 70 bis 80 000 Mark wurden von ihm in den Bau eines Elektrizitätswerkes investiert, was eine außerordentliche Leistung war. Über viele Jahre hinweg belieferte er die Gemeinde Ewattingen mit Strom, ebenso die im Jahre 1908 von August Meister gebaute Gipsmühle.

Von sich reden machte die Gipsmühle während des Zweiten Weltkrieges. In einem 200 Meter tiefen Stollen hinter der Gipsmühle richtete die Villinger Firma Kienzle im Jahre 1943 einen Rüstungsbetrieb ein. Für über eine Million Mark wurden Maschinen installiert, doch zur Produktion von Waffen kam es nicht. Von den Franzosen wurde der Betrieb demontiert. In den Jahren 1950 bis 1962 war dann die Donaueschinger Firma Stier Betreiber der Gipsmühle. Endgültig abgetragen wurde diese im Jahre 1970, nachdem sie bereits zuvor acht Jahre stillgestanden hatte.

Die “Wutachmühle” wurde 1912 von Jakob Meister an seinen Sohn Albert Meister verkauft. Doch mit der Müllerei hatte er nur wenig im Sinn und so verkaufte er das gesamte Anwesen der Mühle am 28. Dezember 1920 an die Gemeinde Ewattingen zum Preis von 1,5 Millionen Mark. Diese bestand damals aus dem Elektrizitätswerk mit zwei Turbinen von 120 PS, Mühle, Sägewerk, vier Pferden, 12 Stück Rindvieh und 21 Hektar Grund und Boden. Er selbst zog nach Allmendshofen und eröffnete dort eine Kohlenhandlung, welche noch bis vor zwei Jahrzehnten von seinen Nachmommen betrieben wurde.

Von der Gemeinde Ewattingen wurde Josef Burger, welcher später in Ewattingen zum Bürgermeister gewählt wurde, als Verwalter der Säge eingesetzt. Unter seiner Regie wurde die Säge mit einem Vollgatter, einer kombinierten Kreissäge und zwei Ablängsägen ausgestattet.

Zudem erhielt die Mühle eine Spitz- und Schälmaschine, einen Doppelwalzenstuhl mit Porzellanwalze, einen vierseitigen Plansichter und einen Trieur. Umgebaut wurde ferner im Jahre 1923 das Wehr. Zur Sicherstellung der Elektrizität für die Gemeinde Ewattingen wurde ein 70 PS Dieselmotor installiert. Dieser konnte in Zeiten, in denen die Wutach wenig Wasser hatte zugeschaltet werden. Doch alle dies Investitionen hielten die Gemeinde Ewattingen nicht ab, die Mühle im Jahre 1939 an die aus Jungingen bei Hechingen stammende Familie Riester zu verkaufen, zum “Schnäppchenpreis” von 80.000 Mark. “Dieser Betrag war alleine die Wasserkraft wert”, so Josef Burger in seiner Enttäuschung über den Verkauf der Mühle. Er zog aus der für ihn nicht nachvollziehbaren Entscheidung des Gemeinderates den Konsequenzen und reichte seine Pensionierung ein.

Josef Burger hatte sich während seiner Verwaltertätigkeit als erfolgreicher Farren und Pferdezüchter einen Namen gemacht. Von den verschiedenen Gewerbezweigen, welche einst das Leben auf der “Wutachmühle” prägten, hat sich das Sägewerk bis heute erhalten. Bewirtschaftet wird sie heute von Alexander Riester.

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