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Bösingen

Die Gesamtgemeinde Bösingen wurde 1974 aus den damals selbstständigen Gemeinden Bösingen und Herrenzimmern gebildet. Sie hat sich seit dieser Zeit um 1.000 Einwohner auf aktuell 3.440 Einwohner vergrößert und wurde stets als Wachstumsgemeinde eingestuft. Bösingen ist an das Mittelzentrum Rottweil (10 km) angebunden.

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Bauernmuseum Pfarrscheuer in Herrenzimmern. Öffnungszeiten von Ostern bis November jeweils am 1. Sonntag im Monat, 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung. Eintritt frei.

Die Infrastruktur der Gemeinde ist soweit ausgebaut, dass die Gemeinde gerüstet ist, um dem demographischen Wandel entgegenzutreten. Junge Familien finden in beiden Ortsteilen stets erschlossene Wohnbauplätze vor, es gibt in beiden Ortsteilen moderne Kinderkrippen und gut geführte Kindergärten. Ebenso sind in beiden Ortsteilen die Grundschulen nicht gefährdet. Durch eine Kooperation mit den Nachbargemeinden Villingendorf und Zimmern kann auch eine Werkrealschule angeboten werden. Arbeitsplätze sind sowohl innerhalb der Gemeinde (550) als auch in den umliegenden Städten Rottweil, Oberndorf, Schramberg oder auch im Oberzentrum Villingen-Schwenningen vorhanden. Die Arbeitslosenzahl liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

Neben dem regen Vereinsleben mit 35 verschiedenen Vereinen bietet die Gemeinde nicht nur sportlichen Menschen über schön ausgebaute Rad- und Wanderwege im oberen Neckartal sondern auch geschichtlich Interessierten viel Sehenswertes. Die Burg Herrenzimmern, einst Sitz der Grafen von Zimmern grüßt stolz ins Neckartal hinab. Im Ortsteil Bösingen ist die aus dem Jahr 1858 stammende Pfarrscheuer zu einem Bauernmuseum ausgebaut worden. Laut Zimmerscher Chronik datiert die erste Besiedlung von Herrenzimmern um das Jahr 100 v Chr.. Zurückkehrende Reste des bei Vercelli in Oberitalien durch die Römer vernichtend geschlagenen germanischen, sehr kriegerischen Volksstammes der "Cimbern" ließen sich hier nieder. Urkundlich erwähnt wird Herrenzimmern aber erst 994 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Otto III.

Der Überlieferung nach hat Bösingen seinen Namen von dem Führer einer alemannischen Sippe, der die Siedlung gegründet haben soll. Die erste urkundliche Erwähnung Herrenzimmerns erfolgt in derselben Urkunde Kaiser Otto III von 994 in der auch Bösingen aufgeführt ist, jedoch soll der Ort eine Gründung der Cimbern sein, wofür auch der Name des Ortes spricht.

Die Geschichte des Ortes ist eng mit den Grafen von Zimmern verbunden. Er besaß auch das Stadtrecht, was wir aus 2 Urkunden von 1321 und 1327 erfahren, worin „Zimmern“ als „Stättelin“ genannt wird. Als Stadt hat Herrenzimmern keine herausragende Rolle gespielt, was an der Dominanz Rottweils und dem fehlenden Hinterland lag. Jedoch wurde 1432 urkundlich ein oberes Tor erwähnt, auch gab es eine Stadtmauer und noch die Oberamtsbeschreibung von 1875 gibt an, daß der östliche Ortsteil mit einem Wallgraben umgeben war, zum Teil damals noch sichtbar.

Auch in Herrenzimmern gab es außer den Herren von Zimmern weitere und wechselnde Besitzverhältnisse. Die Einwohner, zum größten Teil Leibeigene hatten hierauf keinen Einfluß. Am 11. Oktober 1513 verkaufte Graf Johann Werner das Städtlein Herrenzimmern an die Stadt Rottweil, wie der Chronist meinte „ohne alle vorgehende nott“, und somit wurde das Gemeindegebiet geteilt. Graf Wilhelm behielt das Schloß.

Herrenzimmern teilte das Schicksal aller zur Reichstadt Rottweil gehörenden Ortschaften, zufrieden konnte man mit der Herrschaft nicht sein. Seit der Selbständigkeit von Rottweil in den Jahren 1802/1803 entwickelte sich Herrenzimmern nur langsam. Es war ein rein landwirtschaftlich geprägter Ort mit kleinem Handwerk. Erst die Industrialisierung zur Jahrhundertwende in Rottweil und Oberndorf abrachte für die Bevölkerung neue Existenzmöglichkeiten, sodaß die Entwicklung vom ärmlichen Bauerndorf zur modernen Gemeinde möglich wurde. In der Bösinger Straße erwarb die Gemeinde im Jahr 1858 ein Anwesen. Das freistehende Wohnhaus wurde das Rathaus, der Ökonomieteil - die jetzige Mühle - diente als Farrenstall. Erst die Industrialisierung zur Jahrhundertwende - Pulverfabrik in Rottweil, Mauser in Oberndorf - brachte für die Bevölkerung neue Existenzmöglichkeiten. Herrenzimmern wurde im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhundets an die Eschachwasserversorgung , sowie von Talhausen her an die Stromversorgung angeschlossen. Bis heute setzte sich die positive Entwicklung fort und Herrenzimmern hat sich von einem ärmlichen Bauerndorf zu einer modernen Gemeinde entwickelt.

Die Grafen von Zimmern

Die Geschichte des Ortes Herrenzimmern ist eng mit der Geschichte der Grafen von Zimmern verbunden. Nachweisbar sind die "von Zimmern" erst ab dem Jahre 1080 mit Gottfried dem Älteren. Das Geschlecht derer "von Zimmern" brachte immer wieder hervorragende Persönlichkeiten hervor. So war Konrad von Zimmern Abt des Klosters Reichenau. Er starb im Jahre 1255. An Graf Werner von Zimmern erinnert heute noch die Graf-Werner-Straße mit Graf-Werner-Brunnen.
Durch Heirat von Werner d.J. mit Anna, Truchsessin von Rohrdorf, im Jahre 1319 wurden die Zimmern Besitzer der Herrschaft Meßkirch mit großem Umland. 1538, auf dem Höhepunkt ihrer Macht, mit den drei Herrschaften "Vor Wald" mit Sitz im Schloß Seedorf, Meßkirch mit Schloß Wildenstein und Herrenzimmern mit Oberndorf, wurden die drei damals lebenden Zimmern in den Grafenstand erhoben. Dies war vor allem den Verdiensten von Wilhelm Werner von Zimmern zuzuschreiben, der Herr auf Schloß Herrenzimmern war. Unter Kaiser Karl V. war er in Speyer Vorsitzender Richter am Kaiserlichen Kammergericht. Er war damit des Reiches oberster Richter. Von der nächsten Zimmern-Generation waren zwei an herausragenden geistlichen Stellen tätig: Johannes Christoph, als Domdekan in Straßburg und Gottfried Chrstoph als Domherr in Konstanz. Froben Christoph ist Verfasser der berühmten Zimmerschen Chronik. Er hinterließ neben 8 Töchtern einen Sohn, Wilhelm, der kinderlos im Alter von 44 Jahren starb. Damit erlosch das Geschlecht, die 8 Schwestern verteilten das Erbe und verkauften die meisten Besitztümer. Das hiesige Schloß fiel 1595 an die Stadt Rottweil.

Die mittelalterlichen Adelsfehden setzten dem Städtchen heftig zu. Bereits im Jahre 1080 zerstörte Berthold von Zähringen das Städtchen, dasselbe geschieht wiederum durch die Rottweiler 1311, die Burg jedoch galt als uneinnehmbar und wurde nie erobert. 1513 verkaufte Johannes von Zimmern den Ort an die Reichsstadt Rottweil. Nach dem Ende der Reichsstadtherrlichkeit wurde die Gemeinde selbstständig, erhielt jedoch das Schloß nicht. Dieses wurde verstaatlicht. Später kaufte es ein Karl Reiner. Als 1810 Karl Reiner verstarb, kaufte die Gemeinde das Schloß.

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