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Friedenweiler Geigenbau Hinterglasmalerei

Eine kleine, aber feine Dauerausstellung über die spezielle Schwarzwälder Handwerkstradition des Geigenbaus und der Hinterglasmalerei befindet sich im Rathaus in Rötenbach in der Gemeinde Friedenweiler.

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Das Dorf im Hochschwarzwald war einmal unter Musikern in aller Munde. Geigen aus Rötenbach waren ein Begriff. Selbst Beethoven spielte auf einer “Straubbratsche”. Darüber hinaus war auch die Hinterglasmalerei in aller Munde, insbesondere jene der Familie Winterhalder. Zu sehen sind Straubgeigen und Winterhalder-Bilder noch immer im Rathaus in Rötenbach. Fragen Sie nach den Exponaten; man wird Sie gerne in den Sitzungsraum führen.

Benedikt Winterhalder: Louise (1838-1923), seit 1856 Großherzogin von Baden, Rötenbach um 1856. Louise, eine Tochter Wilhelms von Preußen, heiratete 1856 Friedrich I. von Baden. Nach einem Gemälde der Großherzogin von Franz Xaver Winterhalter (1805-1873). Ölfarben hinter Glas, goldbronzene Details. Weichholzrahmen mit Waschgoldfassung.

Der Erbauer der “Straubbratsche”, Johann Straub, zog aus Rudenberg bei Neustadt nach Rötenbach, um hier sein Handwerk auszuüben.Die Geigen von Straub zeichneten sich durch einen sehr guten Ton aus, auch wenn die Instrumente eher unscheinbar waren. Die Familie Straub hat viele Instrumente hergestellt, die entlang des Rheines bis nach Holland und entlang der Donau bis nach Ungarn hinein verkauft wurden. Mit dem Tod des Geigenbauers Johann Georg Straub starb das Geigenhandwerk in Rötenbach aus.

Es wurde erst 1929 durch den gelernten Geigenbauer Josef Bier wiederbelebt. Die Bierschen Geigen wurden mit viel Sorgfalt hergestellt. So suchte Josef Bier das Holz für die Geigen selbst aus. Es durfte nur zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar geschlagen werden und wurde fünf bis sieben Jahre gelagert. Die Bierschen Geigen sind auch heute noch sehr gefragte Instrumente, die sich durch Verarbeitung und Klangschönheit auszeichnen. Josef Bier bildete seinen jüngeren Bruder Alfons zum Geigenbauer aus, der das Handwerk aber nach der Lehre nicht ausübte. So starb mit dem Tod von Josef Bier auch das Geigenhandwerk in Rötenbach aus.

In Rötenbach wurde seit jeher das Kunsthandwerk gepflegt. Weit über die Region hinaus bekannt war auch die Hinterglasmalerei, die von Lorenz Winterhalder, der als Uhrenschildmacher um das Jahr 1786 nach Rötenbach zog, eingeführt wurde. Vier seiner Söhne, er hatte zehn Kinder, führten das Handwerk weiter. Es entstanden hier viele bekannte Bilder, wie “Jesus Christus”, “The Beauty of North Carolina”, “Der Zinsgroschen”, und Portraits wie “Friedrich Großherzog von Baden” oder “Luise Großherzogin von Baden”.

Im ausgehenden 18. Jahrhundert siedelten sich in Rötenbach, wie in vielen Orten des Schwarzwaldes, Hausgewerbetreibende an. Oft waren es die nicht erbberechtigten Söhne der großen Bauernfamilien, die nicht als Knechte auf dem elterlichen Hof bleiben wollten und sich ein anderes Auskommen suchen mussten. Das Besondere in Rötenbach ist neben dem Geigenbau die Hinterglasmalerei, die mit der Familie Winterhalder nach Rötenbach kam und sich dort von den Anfängen einer handwerklichen Produktion von Heiligenbildern bis hin zum künstlerischen Gemälde auf Glas von der Hand Benedikt Winterhalders entwickelte.

Die massenhafte Verbreitung des Öldrucks beendete schließlich um 1870 die hausgewerbliche Hinterglasmalerei und leitete damit die Epoche der industriellen Bilderherstellung ein.

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