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Bad Säckingen Holzbrücke

Sie ist einmalig, und ein Besuch sollte auf keinen Fall fehlen: Hier in Bad Säckingen verbindet Europas längste gedeckte Holzbrücke Deutschland mit der Schweiz. Infolge seiner früheren Insellage hatte Bad Säckingen seit dem Hochmittelalter zwei Brücken, die die Verbindung nach beiden Ufern des Rheines herstellten.

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Die steinerne Bogenbrücke über den nördlichen Rheinarm wurde 1830 eingedämmt und ruht heute noch im Erdreich unter der Steinbrückstraße. Ein bewegtes Schicksal erlebte dagegen die Holzbrücke. Sie symbolisiert durch alle Jahrhunderte hindurch den Lebenswillen der Stadtbewohner.

Das Wirtschaftslebeben war nämlich eng mit ihr verflochten, umso mehr, da bis in das 19. Jahrhundert das eigentlicher wirtschaftliche Hinterland der Stadt im linksrheinischen Fricktal lag.

Die älteste Erwähnung einer Brücke in Bad Säckingen findet sich in den Kolmarer Annalen für die Zeit vor 1270. Im April des Jahres 1343 schlichtete Königin Agnes von Ungarn offene Differenzen zwischen Stift und Stadt, bei der auch die Brücke Gegenstand der Auseinandersetzungen war.

Aus diesem Jahr stammt auch die Kenntnis der ersten Hochwasserkatastrophe, bei der die Brücke und mehrere Häuser weggerissen wurden. Dieses Schicksal widerfuhr der Brücke, damals noch auf zwölf Pfeilern stehend, in der Folge noch öfters. In den Februartagen des Jahres 1408 richtete ein starker Eisgang große Schäden an. Um die Kosten des Wiederaufbaues zu decken, überließen die Herzöge von Österreich derStadt “zu einer hilf und widerbringung serselben prugg” die Einnahmen aus dem Rheinzoll. Brücken- und Rheinzoll waren seitdem die wichtigsten Einnahmen der Stadt.

Sie betrugen ungefähr ein Drittel des städtischen Gesamteinkommens, wobei allerdings ein Großteil wieder für den Unterhalt des immer gefährdeten Bauwerkes aufzubringen war. Als das große Hochwasser von 1480 beinahe alle Joche der Brücke wegriss, musste die Stadt für den Wiederaufbau eine für die damalige Zeit immense Summe von über 1000 Gulden als Schuldendienst aufnehmen. Nachdem schon 1506 der Rhein erneute Zerstörungen angerichtet hatte und 1570 ein gewaltiges Hochwasser zu verzeichnen war, entschloss man sich zu einer völlig neuen Baukonstruktion, bei der die bislang hölzernen Pfahljoche durch steinerne ersetzt werden sollten.

Der Bau solcher Steinpfeiler stellte den Baumeister vor große Schwierigkeiten. Nun ruht die Brücke auf sieben Steinpfeilern, von denen heute nur noch sechs sichtbar sind. Das siebte Trägerwerk ist im 19. Jahrhundert in die Rheinufermauer auf der schweizerischen Seite einbezogen worden.

Mit dem Neubau der steinernen Brückenpfeiler war für die Zukunft die Gefahr der Zerstörung durch Hochwasser weitgehend gebannt. Überschwemmungen verursachten nur noch Teilschäden. Bedrohlich dagegen blieben Kriege, die in den folgenden zwei Jahrhunderten oft das Hochrheingebiet überzogen. Als im Dreißigjährigen Krieg der Pfalzgraf mit schwedischen Truppen heranrückte, wurde die Brücke niedergebrannt. Für 20 Jahre besorgte eine Fähre den Verkehr zwischen den beiden Ufern. Erst 1653 konnte der Wiederaufbau beginntn. 1678 zerstörten die kaiserlichen Truppen wieder ein Joch, um den heranrückenden Franzoschen den Übergang zu versperren. Eine Reparatur der Brücke fiel abermals 1774 an, als ein Hochwasser ein Joch zerstörte und vier Jahre später einen Steinpfeiler vollständig unterspülte. Man bad Regierung und Landstände um einen finanziellen Beitrag, wurde jedoch abschlägig beschieden, da die Bad Säckinger Brücke in kein Nah- oder Fernstraßennetz integriert war. Nach Vorschlag der Regierung sollte die Brücke gar abgebrochen und durch einen Fährbetrieb ersetzt werden. Das benötigte Geld wurde erneut aufgenommen. Zwei Laufenburger Bürger, der Maurermeister Zech und der Zimmermann Blasius Baldsichwiler, erhielten den Auftrag zur Wiederherstellung der Brücke. Als im April 1799 die Franzoschen zwei Brückenbögen zerstörten, erhielt Baldischwiledr erneut den Raparaturauftrag. Im Mai 1800 weilte er für drei Wochen mit seinen Holzarbeitern im Säckinger Wald, der – am hang des Eggberges gelegen – schon seit Jahrhunderten das beste Eichenholz lieferte und dessen Qualität auch die Basler für ihre Brückenbauten bevorzugten. Die verschiedenen Herstellungsarbeiten, die Baldischwiler an der Säckinger Brücke in drei Bauperioden innerhalb von 30 Jahren durchführte, kamen einem Neubau der gesamten Brücke in ihrer Holzkonstruktion gleich. So kann Blasiums Baldsichwiler als Schöpfer der heutigen Konstruktion der Bad Säckinger Holzbrücke bezeichnet werden. Spätere Reparaturen haben sich auf das Auswechseln schadhaft gewordener Einzelteile beschränkt.

Als Folge der Neuordnung der politischen Verhältnisse in Europa wurde das bislang vorderösterreichische Fricktal dem schweizerischen Gebiet zugeschlagen, 1806 fiel Säckingen mit dem Breisgau an das Herzogtum Baden. Während im Rheinbett der Talweg die neue Grenze zwischen den nun benachbarten Staatsgebilden markierte, wurde auf der Holzbrücke die genaue Mitte zwischen den beiden Brückenenden als Hoheitsgrenze festgelegt. Die Brücke verblieb weiterhin in ihrer gesamten Länge im Besitz der Stadt. Am Brückeneingang auf schweizerischer Seite befand sich das städtische Zollhäuschen, der Brückenzoll betrug in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für eine Person 1 Kreuzer, für eine Person zu Pferde oder ein mitgeführtes Stück Vieh 2 Kreuzer.

Allerdings blieben die für die Stadt bestimmten Transporte zollfrei. Auch Gäste der Säckinger Thermalquellen waren vom Zoll befreit. 1869 übernahm der badische Staat die Brücke in sein Eigentum, der städtische Brückenzoll fiel weg. Zwischen 1960 und 1963 erfuhr die Säckinger Rheinbrücke ihre bislang letzte größere Reparatur. Verursache durch den Bau des neuen Rheinkraftwerkes und die dadurch bedingte Rheinbettvertiefung mussten die alten Pfeiler neu fundiert und verstärkt werden. So steht die Brücke unverrückt im Strom und bietet ein eindrucksvolles Zeugnis vom Können ihrer Erbauer. Mit der Einweihung der neuen Brücke werden der alten Vorgängerin einstige Funktionen zurückgegeben. Die ungestörte Passage über den Rhein steht dem Fußgänger wieder offen, die Betrachtung der technischen Ingenieurleistung an Pfeilern und Jochen wird nicht mehr vom Verkehr behindert. So bedeutet die Einweihung der neuen Fridolinsbrücke im Jahr 1979 keinen Abschied von der alten, sondern die Bewältigung eines Schrittes der Zukunft im Einklang mit der Vergangenheit.

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