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Schallstadt

Südlich von Freiburg im Breisgau liegt am Schönbergmassiv, einem westlichen Ausläufer des Schwarzwaldes, die Gemeinde Schallstadt. Schallstadt und Wolfenweiler schlossen sich 1971 zur neuen Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler zusammen. Genau vier Jahre später kam es zur Vereinigung mit dem benachbarten Mengen sowie mit Ebringen. Schallstadt liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

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Ebringen klagte jedoch gegen die Eingemeindung auf Wiedererlangung der Selbstständigkeit, da die Gemeinde Pfaffenweiler nicht wie im Vertrag vorgesehen der neuen Gesamtgemeinde angehörte und bekam Anfang 1976 Recht, so dass die Eingemeindung Ebringens nichtig wurde. Der Gemeindename Schallstadt-Wolfenweiler wurde Ende 1977 zu Schallstadt vereinfacht.

Schallstadt wird erstmals 776 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erwähnt. Ab 1218 gehörten die Ortschaften des heutigen Schallstadt den Grafen von Freiburg aus dem Erbe der Zähringer Herrschaft in Freiburg im Breisgau. Im Laufe des 14. Jahrhunderts übernahmen die Freiburger Grafen die Herrschaft Badenweiler, die dann mitsamt den Gemeinden des heutigen Schallstadts über die Markgrafen Hachberg-Sausenberg 1503 an die Markgrafen von Baden und im 1806 an das Großherzogtum Baden fiel.

Bekanntester Sohn der Gemeinde ist Martin Waldseemüller (auch Waltzemüller). Er wurde um 1472/1475 in Wolfenweiler in der noch heute existierenden Binzenmühle als Sohn eines Metzgers geboren. Der Straßennamen erinnert an ihn. Waldseemüller war Kartograf der Renaissance; er erstellte die erste Weltkarte, auf der die Landmassen im Westen nach Amerigo Vespucci mit dem Namen „Amerika“ bezeichnet wurden.

Im Alter von etwa 20 Jahren wurde er 1490 unter dem Namen Martinus Waltzemüller an der Universität Freiburg immatrikuliert. Er studierte Mathematik und Geographie. Einer seiner Lehrer war Gregor Reisch, der ihn mit der Kosmographie bekannt machte. Während des Studiums lernte er auch den Elsässer Matthias Ringmann kennen. Nach seinem Studium reisten Waldseemüller und Ringmann gemeinsam nach Ort St. Didel (Saint-Dié-des-Vosges) auf der Westseite der Vogesen im Herzogtum Lothringen.

Das dortige Kloster hatte sich im Mittelalter zu einem Zentrum der humanistischen Bewegung entwickelt. Er lehrte dort als Professor für Kosmologie, arbeitete jedoch gleichzeitig zusammen mit Ringmann, der Professor für Latein war, als Kartograf. Waldseemüller starb am 16. März 1520.

Das bekannteste Werk Waldseemüllers ist die von ihm mit Hilfe seines Partners Ringmann 1507 erstellte Weltkarte. Sie ist, zusammen mit einem Erdglobus und einer Beischrift, als dreiteiliges Projekt anzusehen, dem Waldseemüller den lateinischen Namen “Universalis cosmographia secundum Ptholomaei traditionem et Americi Vespucii aliorumque lustrationes”, gab, auf Deutsch: “Die vollständige Kosmografie nach der Überlieferung des Ptolemäus sowie nach dem Augenschein Amerigo Vespuccis und anderer.”. Der Globus und die Karte sind die ersten kartografischen Zeugnisse, die die „Neue Welt“ als einen neuen Kontinent sehen und ihn mit Amerika betiteln.

Herkunft des Ortsnamens “Schallstadt”

Wegen dem althochdeutsch „Scalc“ (Schalk) als Glied im Ortsnamen, wurde in der „Deutschen Namenkunde“ von Adolf Bach (Heidelberg 1953) nachgesehen. Er bringt in § 335 Beispiele, wo „Schalk“ namengebend war, z.B. Schalkau, früher Schalken (Kreis Meiningen) < bei den Knechten, Hörigen. Oder Parschallen am Attersee, a. 1110 Parschalchin (2. Teil zu Schalk). In § 356 nennt er Belege für Örtlichkeiten wie Scalcinbiunda, Scalcobah, Schalcaburg, die er alle von Scalc „Knecht, Leibeigener“ ableitet. Es ist also nicht nötig, von einem Personennamen auszugehen, denn Adolf Bach nennt viele Ortsnamen, die sich von Berufen, sozialer Stellung usw. ableiten, wie Knechtahusun, Knechtendorf. Man kann also den Ortsnamen Schallstadt so deuten: Stätte, wo Hörige, Leibeigene wohnen. Jedoch ist die Deutung Stätte, Ort der Scalc (Personenname) nicht ausgeschossen. Ernst Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, 2. Band, Teil 2, Ortsnamen, S. 753 schreibt bei der Herleitung vieler Schalk-Namen (u.a. auch Schallstadt), das diese Namen von Ahd. scalc(h) „Diener“ abzuleiten seien, das aber auch zu einem Personennamen geworden sein kann.

Herkunft des Ortsteilnamen „Mengen“

Erstnennung im Urkundenbuch der Abtei St. Gallen im Jahr 768: villa qui dicitur Maghingas. Im Lorscher Codex für das Jahr 794: im pago Brisegowe in Maginger marca. Spätere Belege Maingas, Maingen, Meingen, Mengen. Wie der Erstbeleg zeigt, handelt es sich um einen -ingen-Name. Diese Endung (in alter Form –inga, -ingas) bedeutet immer eine Zugehörigkeit, die sich meist auf einen Personennamen im ersten Glied bezieht. Hier ist es der germanische Personenname Mago, also Mago+ingas > Maginga, Bedeutung: „bei den Leuten des Mago“. Mago selbst ist etymologisch mit dt. mögen verwandt, die ursprüngliche Bedeutung ist also „Vermögen, Kraft, Können“. Die gleiche Herleitung des Namens gilt auch für die Ortsnamen Möggingen, Maging, Maichen, Meckingen und die Orte Mengen im Saulgau und im Bliesgau.

Herkunft des Ortsteilnamen „Leutersberg“

Erstnennung 1347: Lútzisberg. Spätere Belege Lútzerberg, Lutzesberg, Lüttensberg. Deutung: Berg des Luzo. Es ist eine genitivische Bildung Luzis Berg „des Luzo Berg“. Benennung der Siedlung nach der Lage am Berg.

Herkunft des Ortsteilnamen „Wolfenweiler“

Erstnennung: 873 in St. Galler Urkunden Wolviwilare. Nicht genau zuzuordnende bzw. unleserliche Nennung für 716-720 und das 8. Jahrhunderts im ebenfalls St. Galler Überlieferung wie Openwilare, Vollenwilare müssen m.E. einmal genauer im Original untersucht werden. Deutung: Weiler des Wolvo. Der Personenname Wolvo, Wulf(o) = „Wolf“ ist sehr häufig Bestandteil in deutschen Siedlungsnamen. Ein Weiler (aus lat. villare) ist ein Gehöft, eine Hofgruppe oder kleine Ansiedung.

Quelle der Namensherkünfte: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

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