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Kippenheim Jüdische Gemeinde

Die Synagoge von Kippenheim, heute eine Gedenk-, Lern- und Begegnungsstätte, wurde in den Jahren 1850–1852 nach Plänen des Architekten Georg Jakob Schneider im neuromanischen Stil errichtet. Ihr repräsentatives Äußeres zeugt vom Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinde Kippenheims, die mit diesem Bau nicht zuletzt ihren neuerworbenen Status als Staatsbürger dokumentieren wollte.

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Die Synagoge wurde – wie viele andere auch – in der Pogromnacht im November 1938 von den Nationalsozialisten demoliert und entweiht. Spuren dieser Schändung sind heute noch zu erkennen. In der Nachkriegszeit wurde der Versuch unternommen das Gebäude an den Zentralrat der Juden zurückzugeben, dieser schlug dies jedoch aus. So nutzte letztendlich eine landwirtschaftliche Genossenschaft das Gebäude als Werkstatt und Warenlager. Hierbei kam es zu schwerwiegenden baulichen Eingriffen; so wurden unter anderem die beiden Türme und der Giebel mit seiner Rosette abgetragen. Aufgrund ihrer historischen und architekturgeschichtlichen Bedeutung wurde die Synagoge 1981 vom Innenministerium Baden-Württemberg als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ eingestuft. 1983 erwarb dann die Gemeinde Kippenheim das Gebäude und führte in den folgenden Jahren eine eingehende Außenrenovierung durch. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch die Fassade wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Im Jahr 1996 schließlich entwickelte der neugegründete „Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V.“ in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kippenheim und dem Landesdenkmalamt ein Renovierungskonzept für das Gebäudeinnere, das in den Jahren 2002/03 umgesetzt wurde. Bereits 1998 wurde im Vorraum der Synagoge eine Gedenktafel für die Kippenheimer Opfer des Holocaust angebracht. Seither leistet die Gedenk-, Lern- und Begegnungsstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim in der mittelbadischen Region einen wichtigen Beitrag zu mehr Dialogbereitschaft und Toleranz.

Jüdischer Friedhof Schmieheim

Der Jüdische Friedhof Schmieheim befindet sich an der Straße von Kippenheim/Schmieheim nach Wallburg, gegenüber dem Flugplatz Altdorf-Wallburg. Der Friedhof wurde nach Schätzungen 1682 angelegt, er ist der größte jüdische Verbandsfriedhof in Südbaden mit etwa 2500 Gräbern. Der Friedhof ist heute ein Kulturdenkmal. Einer der ältesten Grabsteine wurde auf das Jahr 1701 datiert. Außerdem befindet sich auf dem Friedhof noch ein Kriegerdenkmal, das den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet ist, es soll die Verbundenheit der Juden zu ihrem deutschen Vaterland zeigen.

Auch der Friedhof blieb in den Pogromtagen nicht verschont und so wurden im November 1938 die Leichenhalle (Taharahaus) sowie viele Grabsteine zerstört oder umgestoßen. Bis in die 1980er Jahre kam es immer wieder zu Grabschändungen. Der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim bietet nach Anmeldung Führungen über den Friedhof an.

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